Flur auf 4 bis 6 m2: Garderobenwand, schmaler Schuhschrank und Sitzbank, die wirklich passen
Ausgangslage: Enge Flure effizient planen
Viele deutsche Mietwohnungen haben Flure mit 1,0 bis 1,2 m Breite und 3 bis 5 m Länge. Das reicht, um Jacken, Schuhe, Taschen und Alltagskram unterzubringen - wenn die Tiefe und Höhen sauber geplant sind. Ziel: Stauraum auf 35 bis 40 cm Tiefe, klare Laufwege, einfache Pflege.
Analysieren Sie zuerst die Wege: Wo schwingt die Wohnungstür, wo liegen Zimmer- und Badezimmertüren, wo stehen Heizkörper und Sicherungskasten. Markieren Sie Sperrzonen: 90 cm freie Durchgangsbreite, 60 cm Türschwenkbereich, 10 cm Abstand zu Sockelleisten und Lichtschaltern. Danach definieren Sie drei Zonen: Hängen, Sitzen, Verstauen.
Ein praxistaugliches Setup auf 4 bis 6 m2 ist immer eine Kombination aus flacher Garderobenwand, schmalem Schuhschrank und Sitzbank mit Stauraum. Spiegel und gutes Licht machen den Raum größer und funktional.
- Türseite: flache Hakenleiste oder schmale Paneele.
- Längsseite: Garderobenwand 35 bis 40 cm tief oder schmale Einbaunische.
- Eingangsbereich: Schmutzfangzone mit robustem Teppich und Schuhwanne.
- Haben Sie mindestens 110 cm Flurbreite frei, wenn eine Garderobe 35 cm tief ist?
- Gibt es eine 1,6 m hohe Wandfläche ohne Lichtschalter oder Sicherungskasten?
- Benötigen Sie Sitzplatz zum Schuhe anziehen, ja oder nein?
- Sind nasse Schuhe regelmäßig Thema? Dann Abtropfwanne und Belüftung vorsehen.
- Darf in die Wände gebohrt werden, ja oder nein? Alternative: Klemmsysteme.
- Ist ein Spiegel in voller Körperlänge gewünscht? Dafür 50 bis 60 cm Breite reservieren.

Maße, die im Alltag funktionieren
Maße sind im Flur wichtiger als im Wohnzimmer. Diese Richtwerte sind erprobt und passen in 90 Prozent der Wohnungen:
- Durchgangsbreite: 90 cm frei, besser 100 cm. Planen Sie Möbel so, dass Türen nicht blockiert werden.
- Garderobentiefe: 35 bis 40 cm für schmale Korpusschränke. Offene Hakenleisten kommen mit 10 bis 15 cm aus.
- Kleiderstange: 165 bis 170 cm Oberkante für lange Mäntel. Kinderzone bei 100 bis 120 cm.
- Sitzhöhe Sitzbank: 42 bis 46 cm. Sitztiefe 35 bis 45 cm.
- Schuhschrank Kippmechanik: 15 bis 20 cm Tiefe. Für Stiefel und Wintertreter zusätzlich offene Ablage 30 bis 35 cm tief.
- Spiegel: 160 bis 180 cm Höhe, 40 bis 60 cm Breite. Positionieren Sie ihn gegenüber der hellsten Fläche.
Garderobenwand: Schienensystem oder Korpus?
Schienensysteme an der Wand sind flach, flexibel und verzeihen unebene Altbauwände. Sie tragen Haken, Fachböden, Körbe. Vorteil: Luftig, günstig, leicht zu versetzen. Nachteil: Sichtbar, Staub liegt offen.
Korpusschränke mit 35 bis 40 cm Tiefe wirken ruhiger und schlucken optisch Unordnung. Achten Sie auf Korpusbreite 60 bis 90 cm, Türen mit leiser Dämpfung und Lüftungsschlitzen. Unterkante 5 cm über Boden erleichtert Putzen.
Schuhschrank, der nicht nervt
Kippmechanik spart Tiefe. Für Sneaker und Halbschuhe ideal, aber nasse Sohlen mögen Luft. Planen Sie daneben eine offene, abwaschbare Abtropfzone: Gitterrost oder gelochter Fachboden über einer Wanne aus Kunststoff. So trocknen Schuhe schneller und der Boden bleibt sauber.
- Belüftung: Rückwand mit Lochreihe 20 mm, alle 10 cm, oder Distanz zur Wand 10 mm.
- Einlegeböden: Für Schuhe mit Salzwasser im Winter Melamin oder HPL, nicht rohe Spanplatte.
- Gerüche: Aktivkohle- oder Zedernholzblöcke in die Schuhe, wechselbar.
Materialwahl: robust, pflegeleicht, verfügbar
Im Flur zählt Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer, Feuchte und Schmutz. Folgende Materialien sind im deutschen Handel gängig und bewährt:
- Melaminharz-beschichtete Spanplatte: günstig, viele Dekore, pflegeleicht. Kanten mit 2 mm ABS kleben.
- CPL oder HPL auf Trägerplatte: härter, kratzfester, ideal für stark beanspruchte Fronten.
- Multiplex Birke mit Öl oder Lack: stabil, wertig. Sichtkanten als Gestaltungselement möglich.
- Massivholz Eiche geölt: warm, langlebig, benötigt regelmäßige Nachpflege.
- Pulverbeschichtetes Stahlblech für Regale, Körbe und Haken: unempfindlich, trägt viel, gut für nasse Zonen.
Böden im Eingangsbereich: Vinyl, Fliese oder geöltes Parkett mit Schmutzfangmatte. Ein großes, schweres Kokos- oder Polyamid-Mattenfeld direkt an der Tür spart Reinigung.
Feuchte, Salz, Schmutz: Details, die halten
- Abtropfwanne 60 x 40 cm unter der offenen Schuhablage. Regelmäßig entleeren.
- Kanten- und Griffschutz: Metallleisten auf Bankkanten anbringen.
- Rückwandabstand 10 mm für Luftzirkulation, besonders bei Außenwand.
- Schrankfüße mit 10 mm Höhenverstellung aus Kunststoff gegen Feuchte vom Boden.
Licht, Strom, Spiegel: Sicht und Sicherheit
Der Flur braucht 300 bis 500 lx Grundlicht. Kombinieren Sie eine flache Deckenleuchte mit indirekter Beleuchtung an der Garderobe. LED-Profile unter Fachböden setzen Licht dort, wo es gebraucht wird, blenden aber nicht.
- Schaltlogik: Bewegungsmelder mit Nachlauf 90 bis 180 s, oder Funkschalter, wenn kein Kabel liegt.
- Farbtemperatur: 3000 bis 3500 K für warmes, aber klares Licht.
- Spiegellicht: Vertikale Lichtquellen links und rechts, 60 bis 80 cm Abstand, vermeiden harte Schatten.
Elektroplanung: Steckdose in Banknähe für Schuhtrockner oder Akku-Ladegeräte, eine weitere auf Schrankhöhe für eine Leuchte. Kabel in Möbelfluchten führen, mit Kantenschutz.
Akustik und Ordnung: leiser, klarer, schneller
Flure hallen schnell. Textilien helfen: Läufer mit Unterlage, Filz-Paneele hinter der Garderobe, gepolsterte Sitzbank. Das dämpft Stimmen und Türgeräusche spürbar.
- Haken vs. Bügel: Haken für Alltag, Stange mit Bügeln für Gäste oder Saisonware. Pro Person 3 bis 5 Haken.
- Körbe oben: Mützen, Schals, Sporthandschuhe in stapelbare Boxen, beschriftet.
- Taschenplatz: Haken in 120 cm Höhe für Rucksäcke, 140 cm für Umhängetaschen.
- Schlüsselboard mit Ablage und magnetischer Leiste, 1 m neben der Tür, Griffhöhe 100 bis 120 cm.
Einbau oder freistehend: Befestigung ohne Ärger
In Mietwohnungen gilt: So wenig Bohrungen wie möglich, so viele wie nötig. Für schwere Lasten muss trotzdem sicher befestigt werden. Altbauwände sind oft Mischkonstruktionen.
- Gipskarton: Hohlraumdübel oder Federklappdübel. Lasten verteilen, Schiene über zwei Ständerfelder.
- Porenbeton: Spezialdübel, nicht einfach Standarddübel. Vorbohren, nicht schlagen.
- Vollziegel: Universaldübel, lange Schrauben. Staub aus dem Loch saugen, dann setzen.
- Kein Bohren möglich: Teleskop-Klemmstangen zwischen Boden und Decke für Haken und Regale. Traglast prüfen.
Auf dem Boden: Filzgleiter unter freistehenden Möbeln. Bank und Schuhschrank mit Kippsicherung an der Wand sichern, auch wenn sie stehenbleiben würden. Sicherheit vor Optik.
Schritt-für-Schritt: Ein funktionaler Flur an einem Wochenende
1. Aufmaß
- Länge, Breite, Höhe an drei Stellen messen. Türschwenkbereiche einzeichnen.
- Hindernisse markieren: Lichtschalter, Sicherungskasten, Heizkörper, Sockelhöhe.
2. Layout festlegen
- Garderobenwand 80 bis 120 cm breit, 35 bis 40 cm tief an der längsten freien Wand.
- Sitzbank 80 bis 100 cm breit unterhalb oder daneben.
- Schuhzone: Kipp-Schuhschrank 20 cm tief, plus offene Abtropfablage für nasse Zeiten.
- Spiegel gegenüber der Garderobe oder am Ende des Flurs.
3. Einkauf und Budget
- Garderobensystem mit Schiene oder schlanker Korpus: 200 bis 600 EUR.
- Sitzbank mit Stauraum, belastbar 120 kg: 150 bis 400 EUR.
- Schuhschrank 2-reihig kippbar plus Wanne: 120 bis 300 EUR.
- LED-Profil, Trafo, Bewegungsmelder: 70 bis 200 EUR.
- Körbe, Haken-Set, Schmutzfangmatte: 60 bis 150 EUR.
- Montagematerial und Dübel: 20 bis 60 EUR.
Gesamt realistisch: 600 bis 1.700 EUR je nach Material und Umfang.
4. Montage
- Wand prüfen und passenden Dübel wählen. Probeloch setzen.
- Schienen oder Hängeschrank waagerecht ausrichten, mindestens 3 Befestigungspunkte pro Meter.
- Bank so ausrichten, dass 90 cm Durchgang bleiben.
- LED-Profile kleben oder schrauben, Netzteil erreichbar montieren, Kabel sichern.
- Kippsicherung anbringen, Kanten- und Bodenschutz setzen.
5. Ordnungssystem einrichten
- Pro Person 1 Korb oben, 3 bis 5 Haken auf Schulterhöhe.
- Schuhpaare frontgleich stellen, nasse in die offene Zone, trockene in den Kipp-Schrank.
- Schlüssel, Geldbörse, Hundeleine am Board zusammenfassen.

Beispiel-Layouts für typische Grundrisse
Schlauchflur 1,1 x 4,0 m
Garderobenschiene 100 cm breit und 35 cm tief mittig, gegenüber Spiegel 50 cm. Am Eingang 60 x 40 cm Schmutzfangmatte, daneben 20 cm tiefer Kipp-Schuhschrank.
Quadratischer Flur 2,0 x 2,5 m
Schrank 90 cm breit mit Schiebetüren 40 cm tief, Bank 90 cm breit daneben, über der Bank Hakenreihe. Deckenleuchte plus LED unter dem oberen Fachboden.
Altbau mit Nische 80 x 40 cm
Einlegeböden auf Leisten, unten offene Ablage für Stiefel mit Wanne, oben Körbe und Kleiderstange frontseitig.
Pflege und Alltag
- Wöchentlich: Matte ausschütteln, Wanne leeren, Fronten feucht abwischen.
- Monatlich: Haken und Schrauben nachziehen, Filzgleiter prüfen, LED auf festen Sitz checken.
- Saisonal: Winterjacken reinigen, einlagern, Haken für die neue Saison freiräumen.
- Geruch: Zedernholz oder Aktivkohle in Schuhe, Bankfach lüften.
Podsumowanie
- Maximale Tiefe 35 bis 40 cm, Durchgang 90 cm freihalten.
- Schuhe trennen: nasse offen mit Wanne, trockene in Kippfächern.
- Material robust: Melamin, HPL, Metall. Kanten schützen.
- Licht 300 bis 500 lx, Bewegungsmelder und Spiegel einplanen.
- Sichere Montage mit passenden Dübeln, Kippsicherung nicht vergessen.
- Pro Person feste Plätze, klar beschriften und saisonal rotieren.
FAQ
Welche Tiefe ist für eine Garderobe im schmalen Flur ideal?
35 bis 40 cm für Korpusschränke, 10 bis 15 cm für offene Paneele mit Haken. So bleibt die Durchgangsbreite erhalten.
Wie löse ich nasse Schuhe ohne Chaos?
Offene Ablage 30 bis 35 cm tief mit Wanne darunter. Trockene Schuhe in einen 15 bis 20 cm tiefen Kipp-Schuhschrank auslagern.
Was kostet ein kompletter Flurausbau?
Realistisch 600 bis 1.700 EUR für Garderobe, Schuhschrank, Bank, Licht, Montagezubehör. Abhängig von Material und Größe.
Welche Dübel nutze ich in Altbauwänden?
Gipskarton: Hohlraum- oder Klappdübel. Porenbeton: spezielle Porenbetondübel. Vollziegel: Universaldübel mit langer Schraube. Lasten verteilen.
